Waldfeucht-Obspringen: Expertentreffen von Pferdeosteopathen in Obspringen

Waldfeucht-Obspringen : Expertentreffen von Pferdeosteopathen in Obspringen

Obspringen, der kleine Ortsteil in der Gemeinde Waldfeucht, wird am kommenden Wochenende, 5. und 6. September, zum Mekka der Pferdeosteopathen. Auf Einladung der WAEO, der Worldwide Alliance of Equine Osteopaths, treffen sich im Vluggen Institut an der Ringstraße am Samstag und Sonntag Experten und Teilnehmer aus aller Herren Länder.

Sie widmen sich dem Spezialgebiet der immer beliebter werdenden Heilkunst.

„Der Kongress findet im Wechsel alle zwei Jahre, mal in Europa, mal in den USA, statt — immer mit hochkarätigen Referenten besetzt“, betont Gastgeber Janek Vluggen, der Mann, der sich ganz der Pferdeosteopathie verschrieben hat.Bereits Ende der 90er Jahre gründete er im US-Bundesstaat Texas eine eigene Praxis, „weil die Amerikaner schnell von meinem Diagnose- und Therapiekonzept überzeugt waren“, erinnert sich der Niederländer an die Anfänge seiner Karriere, die er kurz darauf mit dem Umzug nach Obspringen auf die Region und auf das europäische Ausland ausdehnte.

Frei nach dem Motto „Was gut ist für den Menschen, ist auch gut fürs Tier“ hatte der studierte Physiotherapeut erkannt, dass Osteopathie nicht nur Zweibeinern wieder auf die Sprünge helfen kann. Als Autodidakt entwickelte er sich rasch zu einem renommierten Spezialisten in Sachen Pferdeosteopathie.

Die Dienste des Janek Vluggen sind in der internationalen Pferdesportwelt nachgefragt. „Zu meinen Kunden gehören auch namhafte Champions aus allen Disziplinen“, erklärt der Wahl-Obspringener, der selbst ein begeisterter Reiter ist und sogar im vergangenen Jahr im Cutting, einer Unterabteilung des Western-Reitens, Europameister wurde.

Im Vluggen Institut gibt er sein Wissen rund ums Pferd an eine wachsende Interessentenschar weiter; zu seinen „Studenten“ zählen Veterinäre, Diplom-Osteopathen, Chiropraktiker, Physiotherapeuten, Tierarzthelfer, Massage- sowie Pferdetherapeuten. Nach zwei beziehungsweise drei Jahren, je nach beruflichen Voraussetzungen, ist die Ausbildung abgeschlossen, das Zertifikat gibt es allerdings erst nach erfolgreicher Prüfung vor der WAEO-Jury.

Noch kein anerkannter Beruf

„Der Pferdeosteopath ist jedoch, ebenso wie der Humanosteopath, noch immer kein anerkannter Beruf“, bedauert Vluggen, aber er hat aufgrund der Nachfrage die Hoffnung, dass sich dies bald ändern könnte. „Wir wollen unseren Beruf sauber halten. Und da wir keine Tierärzte sind, achten wir stets darauf, dass wir bei unserer Behandlung immer einen Veterinär dabei haben.“ Der Kongress der WAEO am Wochenende hat somit auch und vor allem zum Ziel, die Pferdeosteopathie ein Stück weit mehr in den öffentlichen Fokus zu rücken. Referenten aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien, aus den Niederlanden, Großbritannien, Belgien und Deutschland werden über die Alternativmedizin und deren Philosophie plaudern, rund 90 Gäste aus aller Welt erwarten Janek Vluggen und Ehefrau Marianne in ihrem Institut, das bereits zum wiederholten Mal Veranstaltungsort ist.

Der kleine „Hörsaal“ bietet mit seinen technischen Möglichkeiten beste Voraussetzungen. Aber hier scheint man allmählich an die räumlichen Grenzen zu stoßen. „Denn es kommen jedes Mal mehr Interessenten, beim nächsten Mal werden wir wohl auf eine Halle ausweichen müssen“, freut sich Vluggen über die starke internationale Resonanz des Kongresses. „Im Mittelpunkt stehen die Weiterentwicklung, die Professionalisierung, die Standardisierung und die offizielle Anerkennung des Berufs“, fasst Janek Vluggen das inhaltliche Bemühen des Treffens zusammen.

(dawin)