Städteregion : Evangelischer Kirchenkreis: Mehr Einnahmen, weniger Mitglieder
Städteregion Noch liegt der Kinderkirchentag in Aachen am 24. September in weiter Ferne, aber die Teilnehmer an der Kreissynode in Stolberg freuen sich schon heute darauf. Rund 100 Delegierte trafen sich im ökumenischen Gemeindezentrum Stolberg.
Christian Ude, Pfarrer im Schleidener Tal, und seine Kollegin Christine Erzfeld, Pfarrerin mit besonderem Auftrag im Kirchenkreis Aachen, einer der Hauptorganisatoren des Kinderkirchentages, sehen die evangelischen Christen der Region in einer Vorreiterrolle: „Ich finde es ermutigend, dass der Kirchenkreis diesen Punkt gesetzt hat.“
Superintendent Hans-Peter Bruckhoff freut sich auch über die Debatten, die es nach dem Referat des Mülheimer Pfarrers David Ruddat in Stolberg gegeben hat: „Ich finde es schön, dass sich die Älteren auf ihre Glaubensbiografie haben ansprechen lassen“, sagt er und fügt eine Beobachtung hinzu: „Das hat manches kindliche Lächeln auf die Gesichter gezaubert.“
Obwohl der September 2016 noch relativ entfernt von heute liegt, sehen sich die Beteiligten schon auf dem Weg dorthin — durch ihr Bemühen, Gottesdienst mit Kindern zu einem den Feiern mit Erwachsenen gleichwertigen Angebot zu entwickeln.
Trotz aller Vorfreude auf den Kinderkirchentag hatten die Abgeordneten zwischen Eifel und ehemaligem Steinkohlerevier noch wichtige aktuelle Alltagsgeschäfte zu erledigen. So beschlossen die Synodalen einen Haushalt für 2016. Tenor, so Pfarrer Erik Schumacher (Schleiden): Trotz gestiegener Kirchensteuereinnahmen — für das kommende Jahr schlagen sie mit 2.702.803 Euro statt, wie dieses Jahr, mit 2.109.375 Euro zu Buche — weist der Haushalt insgesamt eine Unterdeckung von 150.000 Euro auf.
Schumachers Resümee lautet deshalb: „Aus eigener Steuerkraft kann der Kirchenkreis nicht auskömmlich wirtschaften und muss deshalb weiterhin von der Rheinischen Landeskirche aufgefangen werden.“ Aktuell zählt der Kirchenkreis Aachen 79.904 Gemeindemitglieder; im Vorjahr waren es noch 80.802.
Darüber hinaus stellte Superintendent Bruckhoff weitere Sachthemen in den Vordergrund seines Rechenschaftsberichtes. So würdigte er unter anderem die Arbeit von Notfall- und Telefonseelsorgern. Außerdem nahm Bruckhoff detailliert zur aktuellen Flüchtlingsdiskussion Stellung und appellierte an seine Zuhörer: „Die Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Terror, Hunger, Bedrohung und Tod zu uns kommen, sie brauchen unsere Gesichter, unsere Hände und unsere Füße, unseren Verstand und unser Mitempfinden. Gesichter, die hinschauen und einander als Mitmenschen erkennen und erst dann als Fremdling oder Einheimischer, als Christ oder Muslim.“