Erkelenz: Erkelenz: Für 2009 bleibt eine Lücke von drei Millionen Euro im Haushalt

Erkelenz : Erkelenz: Für 2009 bleibt eine Lücke von drei Millionen Euro im Haushalt

Der Herr der Finanzen im Erkelenzer Rathaus ist bekannt dafür, dass er mit spitzer Feder rechnet.

Kämmerer Joseph Grün sieht stets mit ein wenig Skepsis in die wirtschaftliche Zukunft - und ist damit in der Vergangenheit gut gefahren. Auch beim Entwurf des Haushaltsplans für 2009 geht er mit Vorsicht zu Werke.

Bei der Vorstellung der Zahlen im Hauptausschuss nannte er die Eckdaten der Finanzplanung: Die Erträge steigen im Vergleich zu diesem Jahr von 76.188.493 Euro auf 80.567.357 Euro, demgegenüber steht 2009 ein Aufwand von 83.522.357 Euro. In diesem Jahr waren es 78.837.289 Euro.

Unterm Strich schließt das zu erwartende Jahresergebnis mit einem Minus von 2.955.000 Euro ab. Doch lässt dieses Minus den Kämmerer nicht unruhig schlafen. Er kann das Finanzloch aus der Ausgleichsrücklage füllen, in der sich über zwölf Millionen Euro befinden. Bereits 2007 hat er die Ausgleichsrücklage als Reservetopf nutzen wollen, konnte dann aber bei der Endabrechnung verkünden, er habe die eingeplante Summe gar nicht gebraucht.

Auch in diesem Jahr steht zu erwarten, dass die Entnahme geringer ausfällt als geplant. Eventuell gilt dies auch für 2009. Doch möchte Grün keine vagen Vorhersagen machen. Deutlich wird in seiner Empfehlung an den Rat nur eins: Es soll nach seinem Willen keine Nettoneuverschuldung in Erkelenz geben, was bedeutet, dass 2009 Kredite nur in der Höhe aufgenommen werden sollen, wie andere getilgt werden. Der Schuldenstand der Stadt bliebe damit bei 30.837.000 Euro.

Den dicksten Brocken bei den Ausgaben machen die Personalaufwendung aus, die um rund 1,4 Millionen auf rund 18,5 Millionen Euro steigen. Ursächlich sind dafür neben den Auswirkungen der Tarifverträge der höhere Bedarf durch die vermehrte Kinderbetreuung. Auch die Sachaufwendungen steigen um rund eine Million auf fast 7,5 Millionen Euro.

Der wichtigste Posten auf der Ertragsseite sind Steuern und ähnliche Abgaben. Hier rechnet Grün mit knapp 38,3 Millionen Euro, 2007 waren es rund 38,7 und 2008 rund 36,1 Millionen laut Plan gewesen.

Die wichtigste Mitteilung für die Bürger: Die Grundsteuersätze bleiben unverändert.

Einen Aspekt gibt Grün zu bedenken: Wegen des engen Zeitfensters für Investitionsentscheidungen im Kommunalwahljahr dürfte die eine oder andere Investition ausfallen, was die Liquidität verbessere.