Heinsberg : Eine „Autorität mit viel Herz” geht in Pension
Heinsberg In der Heinsberger Verwaltung war er zweifellos eine „Bank”. Und gemeinsam mit Bürgermeister Josef Offergeld bildete er ein kaum schlagbares Team an Sachverstand und Produktivität, um das andere Kommunen die Kreisstädter getrost beneiden durften.
Der langjährige Erste Beigeordnete und Kämmerer der Stadt Heinsberg, Friedel Ullrich, wurde jetzt mit einem Festakt aus seinem Amt verabschiedet. Dabei trug er sich auch ins Goldene Buch der Stadt ein; eine besondere Ehre, die seinen Stellenwert in der Kommune belegt.
„Ich muss ihnen offen gestehen, dass es mir nicht leicht fällt, sie nach nunmehr 16 Jahren, die sie im Dienste der Stadt Heinsberg verbracht haben, in den mehr als verdienten Ruhestand zu entlassen”, schien sich Bürgermeister Josef Offergeld an so manche gemeinsam geschlagene „Schlacht” zum Wohle der Kreisstadt zu erinnern.
„Nicht nur ihre fachliche Kompetenz und ihr außerordentliches Engagement haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, haben uns alle täglich überzeugt. Es war vor allem ihre bemerkenswerte Fähigkeit, die ihnen anvertrauten Menschen immer wieder neu zu motivieren und zu immer besseren leistungen anzuspornen, ihnen aber auch bei persönlichen Sorgen stets ein offenes Ohr zu gewähren.”
Offergeld brachte es auf den Punkt: „Sie sind und waren eine Autorität mit sehr viel Herz.” Wie eng das Band zwischen dem Bürgermeister und seinem Stellvertreter über die Jahre war, blieb niemandem der zahlreichen Gäste im Ratssaal verborgen.
„Ich hoffe sehr, dass sie es mir nicht nachtragen, dass ich sie oft bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gefordert habe. Ohne sie, lieber Herr Ullrich, wäre so einiges für mich viel schwerer gewesen. Ich empfinde ihnen gegenüber von ganzem Herzen tiefen Dank.”
Dem konnte sich auch Personalratzvorsitzender Walter Lambertz nur anschließen. „Sie sollen wissen”, richtete er sich direkt an Friedel Ullrich, „dass sie den Kolleginnen und Kollegen fehlen werden. Sie haben sich für alle Zeiten Vertrauen und Sympathien geschaffen.”
Das Fazit eines überaus erfüllten Berufslebens zog Friedel Ullrich selbst mit der Feststellung: „Pflichterfüllung und Freude an der Arbeit schließen einander nicht aus. Im Gegenteil - erfüllte Pflicht vergrößert die Arbeitsfreude.”
Gerade in der Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Vorgesetzten und Weggefährten Josef Offergeld, mit dem er schon bei der Kreisverwaltung die selbe „Schule” durch laufen habe, sei diese Erkenntnis Realität geworden.
Ullrich bedankte sich auch bei allen, die ihn in den vielen Jahren unterstützt und gefördert hätten. Mit einem Augenzwinkern bemerkte er zum Schluss, dass für ihn nun das „Schreckgespenst vom überbeschäftigten Pensionär” Wirklichkeit zu werden drohe, wenn er an die Forderungen denke, die nun durch Familie und Freunde auf ihn zukämen, die er früher immer mit dem Hinweis auf Termine habe vertrösten müssen.
„Aber seien sie sicher, mir wird schon etwas dagegen einfallen.” Auch für dieses „Problem” wird der clevere Neu-Pensionär zweifellos die richtige Lösung finden.