Kreis Heinsberg : Eindrucksvolles Zusammenspiel begeistert Zuhörer
Kreis Heinsberg Zum fünften Meisterkonzert dieser Saison hatte die Anton-Heinen-Volkshochschule in die Erkelenzer Stadthalle eingeladen. Es spielte das Trio Pascal mit Johanna Pichlmair (Violine), David Kindt (Klarinette) und Helge Aurich (Klavier).
Aufgeführt wurden Werke von Max Bruch, Carl Maria von Weber, Johannes Brahms und Béla Bartók. Das Trio Pascal gibt es in dieser Besetzung seit gut einem Jahr; seine Mitglieder haben sich durch zahlreiche Auftritte als Solisten mit Orchestern in ganz Europa ausgezeichnet. Ein Kritiker charakterisierte es mit den Worten: „Kennzeichen ihres Ensemblespiels sind Homogenität, Expressivität und Individualität.“ Und von diesen Eigenschaften konnten sich die Zuhörer in Erkelenz überzeugen.
Das Konzert begann mit „Aus: Acht Stücken op. 83, bearbeitet für Klarinette, Violine und Klavier“ von Bruch. Und gleich zu Beginn zeigten die drei Musiker einmal ihr in weiten Bereichen virtuoses Können, zum anderen achteten sie sehr auf ein harmonisches Zusammenspiel, bei dem niemand sich in den Vordergrund drängte. In den fünf Sätzen der Stücke drückte sich auch die Fröhlichkeit des Rheinländers Bruch aus, der sich der romantischen Tradition verpflichtet fühlte, während viele seiner Kollegen sich schon mit der damaligen Avantgarde beschäftigten. Lyrische und dramatische Elemente vermittelten eine große Ausdrucksstärke mit viel Frische und Lebendigkeit.
Es folgte von Webers dreisätziges „Grand Duo Concertant Es-Dur op. 48 für Klarinette und Klavier“, das in Teilen an den „Freischütz“ des Komponisten erinnerte. Besonders eindrucksvoll war das Zusammenspiel von Klarinette und Klavier, das auch in jeweils virtuosen Teilen nie die Präzision des jeweiligen Instrumentes aufgab. Und so erklang in diesem Dialog eine immer neue Abwandlung der Themen. Sehr erheiternd auch die Variationen über Schlager der damaligen Zeit.
Nach der Pause folgte dann zunächst die „Sonate d-Moll op. 108 für Violine und Klavier“ von Brahms, in deren vier Sätzen jetzt die Kombination von Geige und Klavier den Ton angab. Und beiden Instrumenten verlangte der Komponist ein bis an die Grenzen der Spielbarkeit gehendes Können ab. Voller Harmonik und auch gegensätzlich in einigen Sätzen motivierte die Sonate das Publikum zu besonderem Beifall.
Vor der Zugabe, einem Stück von Schostakowitsch, und den obligatorischen Blumen und natürlich sehr viel Beifall erklang von Bartók „Kontraste SZ 111“, wobei wieder alle drei Musiker zusammen auftraten. Der etwas sperrige Titel, der über den drei Sätzen stand, kam dann auch in diesen zum Vorschein, indem die Instrumente oft nicht harmonisch aufeinander Bezug nahmen, sondern scharf voneinander getrennt waren. Die „Kontraste“ erinnern sowohl an osteuropäische Volksmusik, der Bartók ja besonders verbunden war, als auch an die Verwendung von Jazz-Elementen, mit denen Bartók seinen Amerika-Aufenthalt auf der Flucht vor dem Faschismus vorbereitete. Für manchen Zuhörer war diese moderne Musik vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig.
Die fröhliche Grundstimmung des Konzertes aber war ein willkommener Gegensatz zum schmuddeligen Wetter.