Kreis Heinsberg : Ein weißer Fleck statt Welle West?
Kreis Heinsberg Gegen den Lokalfunksender „Welle West” im Kreis Heinsberg wird die Landesanstalt für Medien (LfM) ein Lizenz-Widerrufsverfahren einleiten.
Ein entsprechendes Schreiben werde gerade vorbereitet, erklärte LfM-Pressesprecher Peter Widlok gegenüber unserer Zeitung.
Bereits seit 1. August 2006 ist über die UKW-Frequenzen 98,3 und 87,8 MHz nur noch ein Notprogramm zu hören, das in Oberhausen bei „Radio NRW” produziert wird. Zuvor hatten sich die Betriebsgesellschaft, die auch für Radio Aachen verantwortlich ist, und Veranstaltergemeinschaft (VG) „in gegenseitigem Einvernehmen” getrennt.
Die Mitarbeiter der „Welle West” wurden daraufhin größtenteils entlassen. Eine neue Betriebsgesellschaft ist nicht in Sicht. „Wir sind nach wie vor auf der Suche,” sagt Dieter Meurer, Vorsitzender der VG und Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt in Heinsberg, „aber zuversichtlich bin ich nicht.” Er glaube weiterhin, dass privater Rundfunk für den Kreis Heinsberg möglich sei.
Widlok bedauerte die Entwicklung und äußerte die Hoffnung, dass der „topographisch und wirtschaftlich schwierige Kreis” durch eine Neuaufteilung der Verbreitungsgebiete versorgt werden könne. Dies würde bedeuten, dass Nachbarsender wie „Antenne AC” (Kreis Aachen) oder „Radio 90,1” (Mönchengladbach) den Äther in der Region zwischen Übach-Palenberg und Wegberg übernehmen müssten. Im Normalfall ist das Sendegebiet laut Landesmediengesetz jedoch auf einen Kreis oder eine kreisfreie Stadt beschränkt.
„Die wahrscheinlichste Option ist ein weißer Fleck,” erklärte Widlok. Die „Welle West” wäre der erste Lokalfunk in NRW, der seinen Sendebetrieb einstellen würde. Die Lizenz läuft erst im Mai aus, wird aber üblicherweise verlängert. So wie bei „Radio Aachen”, denn die LfM hat in der letzten Woche die Zulassung der „Hitgarantie” bis November 2011 ausgedehnt.