Kreis Heinsberg : Eichenprozessionsspinner werden wieder bekämpft
Kreis Heinsberg Weil die Raupe des Eichenprozessionsspinners wertvolle Eichen befalle und mit ihren Brennhaaren allergische Reaktionen beim Menschen auslöse, werde sie dort, wo sie mit Menschen in Kontakt kommen könne, entsprechend bekämpft. Dies erklärte jetzt die Pressestelle des Kreises Heinsberg.
Gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie der Stadt Baesweiler und dem Kreis Düren für das Stadtgebiet Linnich soll in den kommenden Wochen wieder eine vorbeugende Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners an Eichenbäumen vorgenommen werden, an denen mit einem verstärkten Befall zu rechnen ist.
Verkehrsteilnehmer werden gebeten, auf entsprechend gekennzeichnete Einsatzfahrzeuge und die zum Einsatz kommende Sprühturbine zu achten. In diesem Jahr sollen rund 4800 Eichenbäume entlang von Verkehrsstraßen und auf öffentlichen Grünflächen behandelt werden. Die Arbeiten zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners starten in diesem Jahr voraussichtlich an diesem Montag, 14. Mai. Während der Besprühung der Eichenbäume in den hellen Tages- und Abendstunden (bis etwa 21 Uhr) muss aufgrund der eingesetzten Sprühturbine kurzzeitig mit Beeinträchtigungen gerechnet werden.
Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen laut Kreis eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Bei Berührung mit den Brennhaaren können diese eine allergische Reaktion auslösen. Auch die nach der Häutung der Raupen zurückbleibenden alten Larvenhäute besitzen weiterhin eine hohe Konzentration an Brennhaaren.
Durch Mäh- und Unterhaltungsarbeiten in den Grünflächen können diese Brennhaare wieder aufgewirbelt werden und zu gesundheitliche Beeinträchtigungen führen. Der Eichenprozessionsspinner kommt an allen Eichenbaumarten vor, insbesondere in der hiesigen Gegend an den europäischen Arten der Stiel- und Traubeneiche. Er tritt in warm-trockenen Regionen insbesondere im Tiefland auf. „Eine vorsorgliche Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist unter Abwägung aller Aspekte die zum Schutz der Bevölkerung verhältnismäßigste Lösung“, so der Kreis weiter.
Mit der Durchführung der Präventionsmaßnahme wurde wieder ein Fachunternehmen beauftragt. Besprüht werden die Eichenbäume mit dem Biozid Furay ES. Dieses Mittel hat laut Kreis eine Zulassung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und basiert auf bestimmten Stämmen des so genannten Bacillus thuringiensis (BT).
Das Biozid wirke als Fraßgift; es töte nur bestimmte Raupen und nicht Nutzinsekten wie beispielsweise Marienkäfer. Die Raupen würden die zunächst ungiftige Vorstufe des Wirkstoffs beim Fressen der jungen Eichenblätter aufnehmen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt bilde der Bazillus den eigentlichen Giftstoff und löse die Vergiftung des Eichenprozessionsspinners aus.
Der Vorteil dieses Mittels bestehe darin, dass beim Versprühen des Biozids dieses für den Menschen vergleichsweise unbedenklich sei. Vorsorglich werde jedoch empfohlen, als Passant dem Sprühnebel auszuweichen sowie als Anwohner beim Vernehmen der Sprühturbine für die Zeit der Bekämpfungsmaßnahme die Fenster des Wohnhauses zu schließen.