Die Teichbachauen sollen bleiben

Die Teichbachauen sollen bleiben

Brachelen (an-o) - In Brachelen hat sich eine Interessengemeinschaft gegründet, die den Bau einer Straße durch das Naherholungsgebiet Teichbachauen verhindern will. Gunnar Teschke als ihr Sprecher gibt Auskunft über Ziele der Interessengemeinschaft L 364n.

Nachrichten: Sie haben sich zur "Interessengemeinschaft L364n" zusammengeschlossen. Mit welchem Ziel?
Teschke: Unsere Ziel ist es, die Zerstörung der Teichbachauen und der Sauren Benden hier in Brachelen zu verhindern.

Nachrichten: Das befürchten Sie, wenn das Industriegebiet Lindern über die L 364n und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, über die K5 an die Autobahn 46 angebunden wird.
Teschke: Eine mögliche Variante der Anbindung führt durch die Teichbachauen. Um es deutlich zu sagen: Uns geht es nicht darum, irgendetwas gegen das Industriegebiet zu unternehmen. Uns geht es auch nicht darum, etwas gegen die Ortsumgehung Hilfarth und Hückelhoven zu unternehmen. Uns geht es einzig und allein darum, das Naherholungsgebiet Teichbachauen vor der Zerstörung zu bewahren.

Nachrichten: Wie weit ist nach Ihrem Kenntnisstand die Planung für die L 364n durch das Naherholungsgebiet fortgeschritten?
Teschke: Es gibt einen politischen Willen der Stadt Hückelhoven, das Industriegebiet Lindern über eine Verlängerung der L364n, die im Moment als Ortsumgehung Hückelhoven und Hilfarth ins Auge gefasst wird, an die A46 anzubinden.

Nachrichten: Die Straße ist bis Hückelhoven bereits in trockenen Tüchern.
Teschke: Richtig. Diese Straße soll weiter geführt werden, wobei der genaue Verlauf nicht bekannt ist. Aber eine mögliche Variante dieser Trasse führt mitten durch die Aue.

Nachrichten: Es geht Ihnen also nicht darum, etwas zu verhindern.
Teschke: Ganz genau. Wir wollen nicht im Zusammenhang mit dem Industriegebiet Lindern in den Topf geworfen werden mit so etwas wie "Arbeitsplatzvernichtern". Das ist nicht unser Focus.

Nachrichten: Sie argumentieren, dass die K5n als Anbindung an das Industriegebiet, auch sehr viel preisgünstiger ist als eine Anbindung über die L364n.
Teschke: Ja, weil sie kürzer ist. Für einen Quadratmeter Straße rechnet man im Schnitt 175 Euro, die K5n würde elf Meter breit, da könnte man sich aus den Wegen über den Daumen schon mal ausrechnen, was das kostet. Natürlich wären wir auch hier an genauen Informationen interessiert.

Nachrichten: Es ist nicht zu bestreiten, dass eine Ortsumgehung für Hilfarth dringend vonnöten ist.
Teschke: Das stellen wir auch gar nicht in Abrede. Aber es gibt Alternativen zur einer Straße durch die Auen.

Nachrichten: Zum Beispiel?
Teschke: Die Westumgehung Hilfarth über die K16n. Die würde von Hückelhoven kommend vor der Rurbrücke geradeaus am Korb vorbei auf der bestehenden Straße Richtung Himmerich führen. Und könnte dann an die K5n als Anbindung des Industriegebietes Lindern weiter geführt werden.

Nachrichten: Dagegen haben sich die Hilfarther ausgesprochen.
Teschke: Richtig. Es kann aber nicht angehen, dass die unerlässliche Verkehrsentlastung der Hilfarther mit einer Ostumgehung zu Lasten der Brachelener realisiert wird.