Schwanenberg : Die Geschicke an Jüngeren übergeben
Schwanenberg Zwei Koffer wechselten am Sonntagmorgen vor der Feuerwache ihre Besitzer.
Der eine war ein Behältnis für Werkzeuge und ging an Hauptbrandmeister Kurt Landmesser, damit dieser nach seiner Verabschiedung als Löschgruppenführer wieder „Ordnung” in sein Leben bringen kann.
Der andere beinhaltete symbolisch die „Geschicke und Geschichte” der Freiwilligen Feuerwehr Schwanenberg - unter anderem auch den Originalschlüssel des ersten Gerätehauses - und gebührte Landmessers Nachfolger im Amt, Unterbrandmeister Wolfgang Göbels.
Nach 19 Jahren hatte sich der 57-Jährige dazu entschieden, einem jüngeren Kollegen die Führung des Löschzuges zu überantworten. „Ich komm mir hier vor wie auf einer Bambi-Verleihung”, fasste der scheidende Löschgruppenführer sein Erstaunen über die ihm entgegengebrachte Aufmerksamkeit in Worte.
Stadtbrandinspektor Wolfgang Linkens betonte, dass Landmesser lediglich aus seiner Dienststellung entlassen werde, nicht aber aus dem aktiven Feuerwehrdienst. „Damit wir uns hier richtig verstehen.”
In seiner Eigenschaft als stellvertretender Kreisbrandinspektor verlieh Linkens ihm die höchste Auszeichnung des Kreisfeuerwehrverbandes: die Ehrennadel der Sonderstufe in Gold. „Ich denke, es trifft den richtigen Kameraden.”
Dazu gabs noch den echten Erkelenzer Korn. Linkens würdigte darüber hinaus die Verdienste der Ehefrauen von Feuerwehrleuten, vornehmlich jedoch diejenigen von Landmessers Gattin: „Ohne euch wären wir nur die Hälfte wert.”
Einige markante Daten aus dem ehrenamtlichen Werdegang des Hauptbrandmeisters ließ Linkens nicht unerwähnt: So sei dieser 1989 maßgeblich an der Ausbildung von Feuerwehrleuten für den Gerätewagen Gefahrgut des heutigen Umweltschutzzuges Schwanenberg-Gerderhahn beteiligt gewesen.
Diesem Zug komme Bedeutung für das gesamte Stadtgebiet zu. „Ich weiß, dass viele auf uns schielen und froh wären, wenn sie so einen Zug hätten”, schilderte er. Unter Federführung von Kurt Landmesser habe zudem der Umbau des Gerätehauses zwischen 1999 und 2001 forciert werden können.
Ein letzter Akt: Unterbrandmeister Wolfgang Göbels erhielt von Linkens die Funktionsabzeichen als Löschgruppenführer. „Es wird sicherlich nicht ganz leicht, die Nachfolge anzutreten, aber du wirst das schon schaffen und sicherlich die richtigen Entscheidungen treffen.”
Göbels wird zunächst kommissarisch tätig sein, da er am Institut der Feuerwehr in Münster noch den Brandmeisterlehrgang absolvieren muss. Sein Ziel ist es, „den Löschzug zu erhalten und auf eine sichere Basis zu stellen”.
Bürgermeister Erwin Mathissen strich vor allem das ehrenamtliche Engagement des scheidenden Löschgruppenführers zum Wohle der Stadt Erkelenz heraus. Beinahe 40 Jahre habe Landmesser „auf ein gutes Stück seiner Freizeit” verzichtet. Dies müsse ihm hoch angerechnet werden.