Kreis Heinsberg : Die Gebrüder-Grimm-Schule schließt ihre Pforten
Kreis Heinsberg „Seit vier Monaten gibt es im Myhler Grundschulgebäude eine Schule, deren Bedeutung vielfach unbekannt, jedoch nicht hoch genug einzuschätzen ist: die Schule für Sprachbehinderte des Kreises Heinsberg.“ So war im Jahr 1980 anlässlich der Gründung der Schule für Sprachbehinderte, heute als Gebrüder-Grimm-Schule Förderschule des Kreises Heinsberg mit dem Föderschwerpunkt Sprache.
Mit 28 Schülerinnen und Schülern und drei Lehrpersonen war 1980 der Start erfolgt. Bis 2007 steigerte sich die Schülerzahl auf 172. „Da die Schule als Durchgangsschule konzipiert war, verließen viele Kinder sie nach meist zweijährigem Besuch und intensiver Förderung in Richtung Regelschule, wo sie dann in fast allen Fällen sehr gut integriert werden konnten“, so Konrektorin Hubertine Fabry rückblickend. „Doch die Zeiten ändern sich: Die Inklusion, eigentlich eine gute Sache, wurde in NRW sehr schnell — aus der Sicht vieler Lehrpersonen viel zu schnell — und wenig vorbereitet vorangetrieben, und die Schülerzahlen sanken. Nicht immer zum Wohl der Kinder und der Regelschulen wurden viele Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache nun im Gemeinsamen Lernen unterrichtet. Eine spezielle Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache war politisch nicht mehr erwünscht.“
Im Jahr 2014 sei dann klar geworden, dass eine separate Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache im Kreis Heinsberg unter diesen Bedingungen nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Die auslaufende Schließung wurde beschlossen. „Die gute Förderung für Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache verlor damit eine wichtige Säule“, so Fabry weiter.
Nun sei es also so weit: „Die Gebrüder-Grimm-Schule schließt nach 37-jähriger erfolgreicher Arbeit zum Ende des Schuljahres ihre Pforten. Nach einer schwierigen Abschlussphase mit vielen traurigen Abschieden wollen wir — die 27 noch verbliebenen Kinder und ihre Lehrerinnen und Lehrer - nun noch einmal feiern“, erklärte Fabry.
Am Freitag, 7. Juli, wird um 15.30 Uhr der Schulhof in Heinsberg an der Oberbrucher Straße zum Treffpunkt: Für alle Kinder und viele Gäste beginnt dann das Abschiedsfest. Um 16 Uhr wird „Magic Peter“ erwartet, der in der Aula eine Zaubershow bietet. Danach gibt es auf dem Schulhof Essen und Getränke. Um 18 Uhr geht es weiter in der Aula, wo die Kinder selbst noch ein Abschiedsprogramm gestalten und dann ihre Zeugnisse erhalten.
Die Schuljahre wurden stets mit einem Gottesdienst begonnen und beendet — so soll es auch bei der Schulschließung sein: Am Mittwoch, 12. Juli, wird um 9 Uhr in der evangelischen Christuskirche in Heinsberg an der Erzbischof-Philipp-Straße ein Abschlussgottesdienst gefeiert. Und am 14. Juli ist dann wirklich Schluss!
Zu beiden Veranstaltungen würde sich die Verantwortlichen auch über Gäste aus der Nachbarschaft sowie Freunde der Gebrüder-Grimm-Schule aus früheren Jahren, die einfach mal vorbeikommen, freuen.