Kreis Heinsberg : Der Krankenstand ist erneut leicht angestiegen
Kreis Heinsberg Im vergangenen Jahr ist der Gesamt-Krankenstand der knapp 28 000 bei der AOK versicherten Beschäftigten in den Unternehmen im Kreis Heinsberg erneut geringfügig angestiegen: von 5,69 auf 5,89 Prozent.
Dies geht aus einer jetzt vorgelegten statistischen Auswertung des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF), einer Tochtergesellschaft der AOK Rheinland/Hamburg, hervor. Das Zahlenwerk wurde von AOK-Regionaldirektor Heinz Frohn und dem stellvertretenden BGF-Leiter Gregor Mertens in Heinsberg präsentiert.
Demnach hat sich der Kurzzeit-Krankenstand (bis zu sechs Wochen) leicht von 3,86 auf 4,00 Prozent erhöht; dies bedeutete, dass die Arbeitgeber etwas mehr Geld für die Entgeltfortzahlung aufwenden mussten. Der Langzeit-Krankenstand (über sechs Wochen) stieg leicht von 1,83 auf 1,90 Prozent; was zur Folge hatte, dass die AOK etwas mehr Geld für Krankengeldleistungen aufbringen musste.
In den vergangenen Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg des Krankenstandes im Kreis Heinsberg wie im Rheinland insgesamt zu erkennen. Allerdings fällt der Gesamt-Krankenstand im Rheinland mit 5,71 Prozent niedriger aus als im Kreis Heinsberg.
In den Belegschaften im Kreis Heinsberg hatten 57,78 Prozent der bei der AOK versicherten Beschäftigten im Jahr 2015 mindestens eine Fehlzeit (Rheinland: 54,97 ). 42,22 Prozent blieben gesund (Rheinland: 45,03 ).
„Mit zunehmenden Alter steigt der Langzeit-Krankenstand an“, stellte die AOK fest. Und: In allen Altersgruppen sind die Werte im Kreis höher als die Vergleichswerte für das gesamte Rheinland. Dies tritt am deutlichsten in der Stufe der ältesten bei der AOK versicherten Beschäftigten (ab 55 Jahre) zutage: Da wird für den Kreis ein Langzeit-Krankenstand von 4,41 Prozent ausgewiesen, im Rheinland liegt er bei 3,53 Prozent.
Die häufigsten Diagnosen für eine krankheitsbedingte Fehlzeit waren im vergangenen Jahr laut AOK Erkrankungen der Diagnosegruppe „Atemwege“.
Die Krankheitsdauer — über alle Diagnosegruppen hinweg betrachtet — lag im Schnitt bei 13,84 Kalendertagen im Kreis und rheinlandweit bei 12,34 Tagen. Die meisten krankheitsbedingten Fehltage resultierten aus Erkrankungen der Gruppe „Muskel /Skelett“; sie hätten wie in den Vorjahren das Krankheitsgeschehen im Kreis Heinsberg dominiert; gefolgt von Fehltagen aufgrund von psychischen Erkrankungen und von Atemwegserkrankungen.
Nach jahrelangem Anstieg sind die Fallzahlen bei den psychischen Erkrankungen erfreulicherweise erstmals gesunken: von 11,4 auf 10,9 Fälle je 100 AOK-Versichertenjahren. Aber die durchschnittliche Genesungszeit stieg in dieser Diagnosegruppe an: von 32,6 auf 34,6 Kalendertage, sodass es auch in der Summe mehr Fehltage gab.
Mertens und Frohn unterstrichen die Bedeutung betrieblicher Gesundheitsförderung, die nach ihrer Ansicht nicht nur als einmalige Maßnahme umgesetzt, sondern auf Dauer angelegt werden sollte.