Kreis Heinsberg: Der Klangreichtum von West-Harmony beeindruckt die Zuhörer

Kreis Heinsberg : Der Klangreichtum von West-Harmony beeindruckt die Zuhörer

„Volcano“ lautet der Titel eines Musikstücks des belgischen Komponisten Jan van der Roost, das dem Orchester West-Harmony Gelegenheit bot, zu demonstrieren, welch ein beeindruckender Klangreichtum im Zusammenspiel der Instrumente verborgen liegt.

Wie der Titel dieses Stückes schon erahnen lässt, wird musikalisch ein Vulkanausbruch thematisiert, die Ruhe vor dem Ausbruch, die Explosion und die Ruhe danach. Martin Kirchharz dirigierte dieses symphonische Gedicht — und seine Musiker setzten es auf so beeindruckende Art und Weise um, dass die Besucher des Konzertes „Winds in Concert“ in der Bürgerhalle von Gangelt-­Hastenrath sicherlich das ein oder andere Mal, als die Pauken und Trompeten zum Vulkanausbruch erklangen, unter ihren Stuhl geblickt haben dürften mit der bangen Frage, ob es sich nicht doch um mehr als nur ein akustisches Abenteuer handelte, das sie da gerade erlebten.

Auftraggeber dieses großartigen Stückes von Jan van der Roost war die Kleinstadt Endingen gewesen. Der Ort liegt im Kaiserstuhl am Fuße des Schwarzwalds. Die Stadtmusik Endingen hatte sich diese Auftragsarbeit zu ihrem 250-jährigen Bestehen gegönnt, ein Geschenk, das auch die Besucher des Hastenrather Konzertes zu schätzen wussten.

Langanhaltender Beifall

Ein langanhaltender Beifall der Zuhörer bezeugte, dass West-Harmony nicht nur mit diesem Stück das Publikum davon überzeugen konnte, ein fabelhaftes Orchester zu sein, das immer wieder Neues wagt und auf hohem Niveau umsetzt. Die ungeheure Energie eines vulkanischen Ereignisses wurde nicht nur mit den stark besetzten Bläsern dargestellt, sondern fand auch in den manchmal leisen, umso intensiveren Tönen der Schlagwerker eine beeindruckende musikalische Umsetzung.

West-Harmony ist das Projektorchester des Kreismusikverbandes Heinsberg. Es widmet sich seit 2009 der Pflege sinfonischer Blasmusik. Die Musiker rekrutieren sich aus Absolventen der jährlichen D-Prüfungen des Verbands und aus Teilnehmern der Solistenwettbewerbe, die ihren musikalischen Horizont erweitern möchten. Derzeit hat das Orchester, das unter der Leitung von Martin Kirchharz und seines Co-Dirigenten Markus Knoben spielt, 60 Mitglieder. Regelmäßige gemeinsame Proben, meist sonntags in Gangelt, und Probenwochenenden führen dazu, dass es auch den anspruchsvollen Musikern im Team nicht langweilig wird. Die Programmgestaltung wird gemeinsam erarbeitet.

Für das Konzert in der Hastenrather Halle hatte West-Harmony die Sinfonie Nr. 1 aus „Der Herr der Ringe“ von Johan de Meij, die „Saga Maligna“ von Bert Appermont und ein Medley der beliebten Filmmusik „Beauty an the beast“ vorbereitet.

Doppelter Musikgenuss

Das Konzert „Winds in Concert“ bot den Zuhörern gleich einen doppelten Musikgenuss. Neben West-Harmony trat die Harmonie St. Cecilia Grevenbicht-Papenhoven auf. Auch dieses traditionsreiche niederländische Orchester musizierte auf hohem Niveau und zwar unter der Leitung von Jos Simons. Die „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin begeisterte das Publikum ebenso wie die Suite aus „Far and away“ von John Williams oder das auf einem ungarischen Volkstanz basierende Stück „Csárdás“ von Vittorio Monti.

(defi)