Kreis Heinsberg : Der Integrationspreis wird diesmal geteilt
Kreis Heinsberg Die Sparkassen-Stiftung für Völkerverständigung zeichnet Rainer Mansel aus Gangelt und die Ortsvereine aus Geilenkirchen-Süggerath mit dem Preis „Integration 2015“ aus.
Zum dritten Mal hatte die Stiftung den mit 5000 Euro dotierten Integrationspreis ausgeschrieben. Mit diesem Preis sollen Menschen gewürdigt werden, die sich in besonderer Weise zur Förderung der Integration im Kreis Heinsberg einsetzen. Der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Sparkassendirektor Thomas Pennartz, freute sich über insgesamt 20 eingereichte Vorschläge.
„Die Zahl der Vorschläge und die unterschiedlichen Themen haben uns gezeigt, dass den Bürgerinnen und Bürgern des Kreises Heinsberg die Integration von Menschen aus anderen Herkunftsländern am Herzen liegt. Die Fülle an Maßnahmen und das in den Vorschlägen beschriebene ehrenamtliche Engagement zur Förderung der Völkerverständigung stimmt uns zuversichtlich, dass im Kreis Heinsberg die durch die hohe Zahl an Flüchtlingen steigenden Herausforderungen an ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen gemeistert werden.“
Als Preisträger hat die Jury, bestehend aus dem Stiftungsvorstand, Mitgliedern des Kuratoriums sowie Redakteuren lokaler Zeitungen, in diesem Jahr zwei Projekte ausgewählt, die somit ein Preisgeld von jeweils 2500 Euro von der Stiftung erhalten werden.
Rainer Mansel wird für sein Engagement in der von ihm gegründeten und ehrenamtlich betriebenen Fahrradwerkstatt ausgezeichnet, in der er gemeinsam mit Asylbewerbern sowie Schülerinnen und Schülern der Mercator-Schule Gangelt Fahrräder repariert.
Durch das Projekt wird den Asylbewerbern nicht nur eine interessante Gestaltung ihres Tagesablaufes geboten. Sie dürfen in der Regel die reparierten Fahrräder anschließend behalten und erfahren dadurch eine Steigerung der Lebensqualität, da sie zum Beispiel Fahrten zu Ämtern oder Sprachkursen selbstständig antreten können. Die direkte Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern der Mercator-Schule stärkt darüber hinaus auf beiden Seiten Werte wie Toleranz und Wertschätzung.
Für das Projekt „Willkommen in Süggerath“ werden die Ortsvereine ausgezeichnet, die im letzten Jahr gemeinsam überlegt haben, wie die am Ortsrand untergebrachten Flüchtlinge in das Süggerather Dorfleben integriert werden können. So haben die Vereine sie zu vielen verschiedenen Aktivitäten aus Sport und Brauchtum eingeladen. Die Resonanz war groß, und vielen Dorfbewohnern wurde dadurch erst bewusst, wer die Menschen sind, die in der bis zu 70 Personen fassenden Flüchtlingsunterkunft leben. Der direkte Kontakt und der offene Umgang mit den Asylbewerbern hat diese wiederum ermutigt, die Bewohner von Süggerath zu einem Fest einzuladen, bei dem Kulturen, Bräuche und landestypische Speisen im Mittelpunkt standen.
Thomas Pennartz schilderte, dass die Jury sich bewusst für eine Splittung des Integrationspreises und des damit verbundenen Preisgeldes ausgesprochen habe: „Integration kann sowohl auf Initiative eines Einzelnen als auch aus einer funktionierenden Gemeinschaft heraus entstehen.“
Die offizielle Preisverleihung an die Preisträger wird im Rahmen einer Feierstunde stattfinden.
Unter allen Einreichern von Vorschlägen wurden drei Reisegutscheine verlost. Die Gewinner sind Josi Küsters (Waldfeucht), Thomas Schmidt (Hückelhoven und Busra Yilmaz (Hückelhoven).
Die nächste Ausschreibung des Integrationspreises wird im Jahr 2017 erfolgen. Die Sparkassen-Stiftung ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger, sich für dieses wichtige Thema einzusetzen und sich so für den Integrationspreis zu empfehlen.