Aachen: Der erste unabhängige OB-Kandidat wirft seinen Hut in den Ring

Aachen : Der erste unabhängige OB-Kandidat wirft seinen Hut in den Ring

Jörg Polzin (41) kandidiert als Oberbürgermeister und hat als erster Unabhängiger seinen Hut in den Ring geworfen. Es sind die Interessen der sogenannten kleinen Leute, die Polzin antreiben, der Einsatz für das Aachen jenseits der leuchtenden Fassaden, der weltweit operierenden Handelsketten, der gesellschaftlichen Großereignisse.

„Aachen besteht nicht nur aus dem Karlspreis und dem CHIO. Viele Aachener in den Randgebieten haben zwar keine hohe Kaufkraft, aber dort wohnen auch Menschen, die arbeiten, die ihrem Job nachgehen. Das sind keine Menschen 2. Klasse.”

Der 41-Jährige betreibt an der Promenadenstraße im siebten Jahr eine Gaststätte (Polzin: „Eine Kiez-Kneipe, in der Gott und die Welt verkehrt”) und setzt sich unermüdlich für mehr Miteinander ein, für gemeinsame Aktionen der umliegenden Kneipen, der Einzelhändler, Nachtclubs, Restaurants und Friseure.

Politisch siedelt sich Jörg Polzin „irgendwo zwischen den Grünen und der SPD” an. Er will seine Kandidatur aber ohne ein Parteiticket durchziehen.

„Für mich war schnell klar, ich trete an. Vielleicht bekomme ich ja diejenigen an die Urne, die überhaupt nicht mehr wählen gehen, dann hätte es sich schon gelohnt”, schildert der gelernte Maurer und Industriekaufmann seine Beweggründe.

Die laut Kommunal-Wahlrecht notwendigen 290 Unterstützer-Stimmen zur Kandidatur hat der 41-Jährige nahezu zusammen. „Wenn wir den Parteien bei den Themen, die den kleinen Mann bewegen, einen Denkanstoß geben, wäre das schon interessant”, sagt Polzin - und schätzt die Chancen auf einen Achtungserfolg höher ein als irgendwann in den letzten Jahrzehnten.