Selfkant-Süsterseel : „Der Bau einer Bürgerhalle ist möglich“
Selfkant-Süsterseel Der CDU-Ortsverband Süsterseel hatte zum Bürgergespräch ins Schützenheim St. Hubertus am Dorfplatz eingeladen. Hans Peter Cleven begrüßte dazu Bürgermeister Herbert Corsten, den CDU-Fraktionsvorsitzenden Heinz Stassen und Ortsvorsteher Seff Lippertz. Rund 70 Süsterseeler Bürger waren der Einladung gefolgt.
Und es ging gleich in die Vollen. „Wenn nicht jetzt wann dann“?, konstatierte der Bürgermeister Corsten mit Blick auf das Schwerpunktthema Bürgerhaus. Zwar sei die Selfkantregion zusammen mit der Stadt Heinsberg als Partner nicht ins neue Leaderkonzept aufgenommen worden. „Aber wir sind von Land NRW und Bezirksregierung Köln als Westzipfelregion als eine von zehn Regionen in NRW zur Förderung einer integrierten Regionalentwicklung ins Programm Vital.NRW aufgenommen worden.“ Der Vorteil des Landesprogramms Vital.NRW sei, dass die bürgerschaftlichen Prozesse auf einem intensiven Heimatgefühl basieren.
Corsten: „So entstehen Projekte, die durch Bürgernähe und Bodenständigkeit vor Ort erfolgreich sind. Probleme vor Ort werden mit den besten Ideen auch vor Ort gelöst.“ Der Erste Bürger sah in den neuen Bürgerhäusern Wehr, Tüddern und Schalbruch Erfolgsrezepte für das Dorf- und Vereinsleben vor Ort. Zudem: „Hier wurden rund 25.000 Stunden Eigenleistung erbracht. Eine Stunde Eigenleistung wird in Vital.NRW mit 15 Euro anerkannt und die Gesamtsumme mit 65 Prozent gefördert. „Eine Anbindung an die Turnhalle, die dann Multifunktional benutzt werden könnte, wäre die Ideallösung. Die Gemeinde Selfkant spielt hier mit“, bekräftigte Corsten.
Der Bürgermeister skizzierte die mögliche Finanzierung des Projekts durch Vital.NRW: Ein Projekt kann mit 65 Prozent gefördert werden, das maximale Fördergeld betrage 250.000 Euro und sei somit höher als im Leaderprozess. Zehn Prozent müssten von der Gemeinde gestemmt werden, die restlichen 25 Prozent könnten auch durch Drittmittel eingebracht werden — „was bei Leader nicht möglich war“, ließ Corsten wissen. Für Süsterseel gebe es eine weitere Chance zur Finanzierung der übrigen Drittmittel mit 25 Prozent: „Dieses Paket kann man auch als Eigenleistung kompensieren. Wenn hier in Süsterseel 6000 Arbeitsstunden geleistet werden würden, dann wären dies 90.000 Euro, und dies würde zu 65 Prozent nochmals gefördert. Das ist Geld, das man nicht in die Hand zu nehmen braucht“, betonte Corsten.
Engagement und Gemeinschaft
Eine Arbeitsgemeinschaft wurde gebildet, die Pläne ausarbeitet. „Das Gemeinschaftsgefühl im Ort muss entstehen und entfacht werden. Eine Bürgerhalle ist möglich, wenn der Ort dies will“, appellierte der Bürgermeister. Ehrenamtliches Engagement sei wichtigste Voraussetzung für die Realisierung des Projekts.
Ortsvorsteher Seff Lippertz zeigte sich zuversichtlich, dass die Menschen in Süsterseel hinter dem Projekt Bürgerhalle stehen. Wobei die Vereinswelt noch nicht einig sei, so ein Vorhaben mit zu stemmen. Vereine wie Musikverein oder KG Kleischötte würden beispielsweise am liebsten morgen mit dem Bau beginnen. Die Schützen würden eine weitere Mitanbindung des Clubheims als sinnvoll ansehen und wollten mit ihrer Idee am Ball bleiben, hieß es.
„Der ganze Ort muss mit anpacken, die Vereine allein sind damit überfordert“, so der Appell von Ratsmitglied Hans Peter Cleven an die Anwesenden, diese Botschaft in den Ort zu tragen.