Kreis Heinsberg : Caritas-Paten: „Wir sind fast wie Ersatzgroßeltern“
Kreis Heinsberg „Zu den 14 Patinnen, die sich zum ehrenamtlichen Familienpaten ausbilden ließen, haben sich diesmal auch drei Männer gesellt. Dies ist ungewöhnlich und sehr erfreulich.“ Dies stellte Gottfried Küppers, der Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Region Heinsberg, bei einer kleinen Feier im Geistlichen Zentrum in Heinsberg anlässlich der Zertifikatsübergabe für die erfolgreiche Teilnahme an den Schulungen der Caritas-Jugendhilfe fest.
Das Angebot „Unterstützung im Alltag — Familienpatenschaften“ sei inzwischen neun Jahre alt, fuhr er fort. Damals sei es als Projekt in Kooperation mit dem Ju-gendamt der Stadt Erkelenz installiert worden. Sieben Jahre gehe man nun schon gemeinsam mit allen Jugendämtern im Kreis Heinsberg diesen Weg. Seitdem seien die Familienpatenschaften im ganzen Kreis fester Bestandteil des Unterstützungsangebotes für Familien.
„Sie alle haben sich an einem Wochenende schulen lassen. Sie sind nun topfit für den Einsatz“, sagte Küppers. Das Ziel der Patenschaften sei es, Belastungssituationen in Familien möglichst früh zu erkennen und eine niederschwellige Hilfe anzubieten. Er dankt den neuen Familienpaten deshalb für ihr Engagement.
Diesem Dank schlossen sich auch Helga Troiber-Geller und Silke Mertens von der Caritas-Jugendhilfe sowie Bernadette Lauenroth als neue Koordinatorin an. Insgesamt habe man bisher 101 Familienpaten geschult, sagte Troiber-Geller. Nun kämen 17 Paten im Alter zwischen 50 und 80 Jahren hinzu. „Ich freue mich, dass sie sich bereitstellen. Und ich freue mich auch darüber zu hören, wie bereichernd sie ihren Einsatz in den Patenschaften erleben“, erklärte sie.
Die Schulungen hätten am Wochenende stattgefunden, sagte Mertens. Inhalte waren praxisnahe Fallarbeit und Vermittlung von Fachkenntnissen. Und es ging darum, wie die Patinnen und Paten ihre Einsätze gestalten und was sie erwartet. „Ich bin froh, so viele nette Ehrenamtliche in unserem Patenkreis zu haben“, betonte Mertens.
Unterstützung der Familienpatenschaften erhalten selbstverständlich auch Flüchtlingsfamilien, in denen mindestens ein Kind unter drei Jahren alt ist.
Die Zertifizierung und Würdigung nahmen die Vertreter der Jugendämter — Michael Steinhäuser vom Kreisjugendamt Heinsberg, Bernd Kleinjans vom Jugendamt Heinsberg, Claus Bürgers vom Jugendamt Erkelenz, Caroline Forschelen vom Jugendamt Hückelhoven und Peter Maaßen vom Jugendamt Heinsberg — vor.
Ein Zertifikat erhielten Maja Suhr (Wassenberg), Marlene Schellartz (Waldfeucht), Martina Kobow, Elisabeth Püllen und Helga Valetas (alle aus Erkelenz), Karin und Gerhard Hielscher, Edith Louis und Dieter Semrad (alle aus Hückelhoven), Marianne Strömer und Mechthild Schnitzler (beide aus Heinsberg) sowie Peter Niedetz und Martha Plum (Geilenkirchen). Claudia Beyer aus Wegberg, Erika Schneiders aus Heinsberg sowie Annette Heuter und Hildegard Corall aus Geilenkirchen, die nicht anwesend waren, wird das Zertifikat nachgereicht.
Wie bereichernd das Amt des Familienpaten sein kann, davon berichtete Gerhard Hielscher, der mit seiner Frau seit sechs Monaten eine Frau mit Zwillingen im Alter von 15 Monaten zwei bis drei Mal die Woche betreut. „Wir sind fast wie Ersatzgroßeltern. Darauf sind wir stolz“, erklärte er.