Wassenberg : Bronze-Tafel erinnert bald an die Kapuziner
Wassenberg Die Kapuziner - von der Gründung eines Klosters in der heutigen Graf-Gerhard-Straße im Jahre 1653 bis hin zur Auflösung der Klöster und Stifte durch Napoleon im Jahre 1802 - sind in Wassenberg bis heute unvergessen geblieben.
Vor allem der sommerliche „Kapuzinermarkt” des Gewerbevereins und die „Kapuzinerklause” der Georgius-Bruderschaft sind ein Stück örtlicher Kulturpflege. Leider hat die noch viel urigere „Papekirmes” in der „Brühl” bis vor dem Zweiten Weltkrieg keine dauerhafte Wiederbelebung gefunden.
An das caritative und gewerbliche Wirken der Patres erinnern die zum großen Teil erhalten gebliebenen Klostergebäude im niedrigen Baustil. Sie dokumentieren Züge franziskanischer Sparsamkeit und Bescheidenheit.
Die Eigentümerfamilie Jakobs pflegt diese Gebäude mit großem Einfühlungsvermögen und finanziellem Aufwand, zumal hier die Bergschäden immer wieder erhebliche Belästigungen darstellen. Jetzt soll eine Bronze-Erinnerungstafel im Rahmen des „Kapuzinermarktes 2004” am Sonntag, 9. Mai, an der seitlichen Mauer des Klostergebäudes (Refektorium), in unmittelbarer Nachbarschaft zum Parkplatz der Sparkasse angebracht werden.
Der Heimatverein Wassenberg setzt damit eine seit langem angewandte Tradition fort, an kulturhistorisch wichtigen Stellen auch das Wirken verdienter Persönlichkeiten durch eine Erinnerungstafel zu kennzeichnen und ihre Verdienste bleibend in Erinnerung zu bringen.
Die Finanzierung dieser Bronze-Tafel ermöglichte Generalapotheker a.D. Hanns Heidemanns, dem anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerrechte im Jahre 2003 mit den Glückwünschen vieler Bürger auch viele Spenden zur Errichtung der „Marktsäule” auf dem Rosstorplatz zugingen.
Aus dem Überschuss dieser Spenden und weiteren Spenden der Kreissparkasse sowie der Eigentümerfamilie der Klostergebäude konnte jetzt die Tafel in Auftrag gegeben werden. Die Mitgliederversammlung des Heimatvereins wurde durch den Vorsitzenden Karl-Heinz Geiser entsprechend informiert.
Der Waldfeuchter Bildhauer Frans Cuvee fertigte die Tafel an. Die Einweihung soll ein kleines Volksfest werden, zu dem Kapuzinerplatz und Kapuzinerklause die urige Basis bieten. Diese besondere Gelegenheit könnte auch dem „Kapuzinermarkt” des Gewerbes wieder mehr historischen Flair geben.
Die Beispiele aus den 70er und 80er Jahren geben noch immer viel Anschauungsunterricht. Alte Handwerkerstände allein tun es nicht. Auch Spiel und Spaß, die früher auf den Jahrmärkten zu Hause waren, geben die richtige Würze und Individualität. Wer solche historischen „Kulissen” hat, sollte sie auch nutzten.