Kreis Düren: Braunkohle: Münstermann fordert ein neues Kraftwerk

Kreis Düren : Braunkohle: Münstermann fordert ein neues Kraftwerk

Die Kohle-Abgabe ist vom Tisch. Stattdessen sollen die Energieunternehmen zwischen 2017 und 2020 Braunkohle-Kraftwerke mit 2,7 Gigawatt Leistung vom Netz nehmen, so dass die Kohlendioxid-Emissionen um elf Millionen Tonnen sinken.

Im Gegenzug sollen die Unternehmen eine finanzielle Entschädigung erhalten. Der SPD-Landtagsabgeordnete und Landratskandidat Peter Münstermann sieht in dem Kompromiss und der in NRW anstehende Leitentscheidung verlässliche Rahmenbedingungen für die Braunkohle. Er fordert daher die RWE AG auf, jetzt ihre Hausaufgaben zu machen: „RWE muss jetzt den geplanten Neubau der BOAplus-Anlage forcieren und so die Braunkohleförderung und —verstromung in der Region besser für die Zukunft aufstellen.“ Durch den Bau der BOAplus-Anlage könnten langfristig rund 1000 Arbeitsplätze am Kraftwerksstandort Niederaußem, im Tagebaubereich und in der Region gesichert werden, ist Münstermann überzeugt.

Der Kraftwerksblock würde über einen Wirkungsgrad von mehr als 45 Prozent verfügen und sei eine Weiterentwicklung des Braunkohlekraftwerks mit optimierter Anlagentechnik (BoA). Mit der neuen 1100-Megawatt-Anlage könnten vier ältere 300 MW-Blöcke stillgelegt werden. „Bei gleicher Stromproduktion würde so die Kohlendioxid-Emission um drei Millionen Tonnen pro Jahr zurückgehen“, betont Münstermann.

Und RWE sollte aus Sicht des SPD-Politikers auch über alternative Einsatzmöglichkeiten von Braunkohle nachdenken, um die Tagebaue länger wirtschaftlich betreiben zu können. Konzepte zur Nutzung von Braunkohle als Chemierohstoff, bei dem Kohlenstoff nicht in CO2 umgesetzt werde, lägen längst vor. Die stoffliche Nutzung verspreche aufgrund hoher Preise chemischer Produkte oder Kraftstoffe eine alternative Wertschöpfung.