Kreis Heinsberg: Beim Freundschaftsfestival des Kreises Heinsberg den Ton getroffen

Kreis Heinsberg : Beim Freundschaftsfestival des Kreises Heinsberg den Ton getroffen

Mit einem bunt gemischten Programm erlebte das Freundschaftsfestival des Kreises Heinsberg mit seinen Gästen aus Midlothian (Schottland) und Komárom-Esztergom (Ungarn) beim Festabend in der Oberbrucher Festhalle seinen Höhepunkt.

Landrat Stephan Pusch verglich die Geschichte der Partnerschaft dabei mit der einer Straße. „Die eine Generation baut die Straße, auf der die nächste fährt“, zitierte er ein chinesisches Sprichwort. Schon vor 44 Jahren habe man begonnen, eine Straße der Partnerschaft zu bauen. „Vor fast vier Jahrzehnten wurde diese Straße der Partnerschaft noch breiter, als das erste Freundschaftsfestival stattfand“, sagte er.

Für Engagement in der Partnerschaft ausgezeichnet: Bob Atack (Mitte) aus Midlothian freute sich über die Ehrung durch Landrat Stephan Pusch (links) und György Popovic (rechts).
Für Engagement in der Partnerschaft ausgezeichnet: Bob Atack (Mitte) aus Midlothian freute sich über die Ehrung durch Landrat Stephan Pusch (links) und György Popovic (rechts). Foto: Anna Petra Thomas

„Mit Herz und Seele dabei“

Ganz im Sinne der Bergbautradition war die ungarische Bergkapelle angereist, wenn auch nur in kleiner Formation.
Ganz im Sinne der Bergbautradition war die ungarische Bergkapelle angereist, wenn auch nur in kleiner Formation. Foto: Anna Petra Thomas

Auch wenn die Welt inzwischen auf großen, breiten Datenautobahn unterwegs sei, lohne es sich immer noch, auf der „feinen Straße der Partnerschaft“ unterwegs zu sein. „Es liegt an uns, wie wir die Partnerschaft weiterleben und gestalten“, betonte Pusch. Zum Schluss seiner Rede überraschte er den Schotten Bob Atack zusammen mit seinem ungarischen Kollegen György Popovic mit einer Ehrung für mehr als 40 Jahre Engagement in der Partnerschaft. „Ich kenne kaum jemanden, der mit mehr Herz und Seele dabei ist“, würdigte ihn Pusch.

„Man kann zu Recht behaupten, dass in diesen vielen Jahren der Partnerschaft eine Freundschaft entstanden ist“, befand der Ungar Popovic. Er hoffe, dass diese freundschaftliche Beziehung weitergeführt werde, wenn in Zukunft vielleicht auch in einer etwas anderen Form.

Ein Ausgangspunkt sei die von Vertretern des Kreises Heinsberg und des Komitats Komárom-Esztergom unterzeichnete Absichtserklärung, auf der Ebene Bergbaumuseen zusammenzuarbeiten. Auch Pusch hatte zuvor auf die gemeinsame Bergbaugeschichte aller drei Regionen hingewiesen. „Ich hoffe, dass sich dieser Initiative in der Zukunft auch unsere schottischen Freunde anschließen werden“, erklärte Popovic.

Seit 1978 hätten bereits mehr als 10.000 Bürger an den partnerschaftlichen Begegnungen teilgenommen, sagte John Ramsay, der Vorsitzende des schottischen Partnerschaftsausschusses. „In Großbritannien stehen wir vor großen Herausforderungen“, blickte er auf die aktuelle politische Situation in seinem Heimatland. „Aktuell gibt es viele Debatten und Unklarheit über die zukünftige Rolle unserer Nation in Europa.“ Dennoch müsse alles dafür getan werden, die trilaterale Partnerschaft zu pflegen und zu erhalten.

Im Programm engagierten sich aus Ungarn gleich mehrfach die Showtanzgruppe Tatabánya, eine Bergkapelle und der Akkordeonspieler Miháliy Deminiv. Aus Schottland waren der Frauenchor Castaways und die Rockband Bellarose nach Heinsberg gekommen. Die Bergkapelle Sophia-Jacoba und die Rockband Zero Gravitation waren für den Kreis Heinsberg dabei.

Besonderen Zuspruch erhielt ein neues Jugendblasorchester mit jungen Musikern aus Midlothian sowie aus sieben Musikvereinen und zwei Musikschulen aus dem Kreis Heinsberg. Es hatte in der Festivalwoche zusammen im Haus St. Georg in Wegberg gelebt und ein Programm einstudiert, das es in der Festhalle erstmals einem Publikum präsentierte. Großer Applaus für diese gelebte Partnerschaft war ihm da sicher.

(anna)