Kreis Heinsberg: Begas-Haus zählte 3000 Besucher im Jahr 2015

Kreis Heinsberg : Begas-Haus zählte 3000 Besucher im Jahr 2015

Einen drastischen Besucherrückgang musste das ­Begas-Haus, das nach mehrjährigen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen im März 2014 neu eröffnete Museum für Kunst und Regionalgeschichte in Heinsberg an der Hochstraße, im vergangenen Jahr verzeichnen.

Waren 2014 noch rund 7500 Gäste gezählt worden, so waren es 2015 nur noch rund 3000. Dies musste Dr. Rita Müllejans-Dickmann, Geschäftsführerin vom Trägerverein Museum Heinsberg, dem Kreis-Ausschuss für Kultur, Partnerschaft und Tourismus berichten. Ein Handicap: Nach zwei Sonderausstellungen konnten weitere im Jahr 2015 nicht realisiert werden, da die Stelle der Museumsleiterin krankheitsbedingt sechs Monate lang vakant war.

Nach den finanziellen Turbulenzen rund um das Begas-Haus war Ende vergangenen Jahres ein Kompromiss gefunden worden: Zum Ausgleich des Fehlbetrages für 2014 hatten sowohl der Kreis als auch die Stadt Heinsberg als Mitglieder des Trägervereins jeweils 55.000 Euro zusätzlich bereitgestellt.

Und für die Jahre 2015 bis 2018 wurde der jährliche Finanzierungsbedarf „gedeckelt“: Diese Summe soll sowohl für den Kreis als auch für die Stadt — wie bisher — bei jeweils 75.000 Euro jährlich liegen; 75.000 Euro steuert jährlich auch die Kreissparkasse bei. Der Kreis stellt dem Trägerverein zudem die Arbeit von Museumsleiterin Müllejans-Dickmann, ­einer Beamtin des Kreises, ohne Kostenausgleich zur Verfügung.

Jakob Gerards, Erster Beigeordneter der Stadt Heinsberg, stellte dem Kreiskulturausschuss Ergebnis- und Finanzpläne vom Trägerverein Museum Heinsberg, auf Basis dieser kommunalen Mitgliedsbeiträge vor.

Und die Finanzen wurden auch in der Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt zu einem Thema: Dr. Christiane Leonards-Schippers (CDU) aus Hückelhoven stellte angesichts des Besucherrückgangs die Frage in den Raum, ob nicht mehr Geld für Marketing in die Hand genommen werden müsse. Ihr Parteifreund Dr. Ferdinand Schmitz aus Wegberg monierte hingegen die „Schieflage“, die sich zwischen Kreis und Stadt bei der Finanzierung inzwischen ergeben habe.

So würden beide zwar den gleichen Mitgliedsbeitrag zahlen, der Kreis sei aber über die umfassende Unterstützung seitens der Kreissparkasse und über weitere Zuwendungen vom Kreiswasserwerk indirekt noch stärker beteiligt und trage zudem die Personalkosten für die Museumsleitung. „Die Obergrenze für den Kreis ist sicherlich erreicht, wenn nicht überschritten“, so Schmitz mit Blick auf die zum Teil von argen Finanznöten geplagten kreisangehörigen Städte und Gemeinden, die diese Kosten über die Kreisumlage letztlich zu tragen hätten.

Sowohl vom Heinsberger Beigeordneten Jakob Gerards als auch vom Ausschussvorsitzenden Erwin Dahlmanns (CDU) wurde darauf verwiesen, dass die Stadt auch Haus Lennartz, das mit dem Torbogenhaus das Bauensemble für das Begas-Haus bildet, einbringe.

Und der christdemokratische Kommunalpolitiker aus Gangelt betonte mit Blick auf den Kompromiss zwischen Kreis und Stadt: „Wir können mit dieser Lösung leben.“ Da sei kaum etwas anderes möglich gewesen, sagte er unter Verweis auf Themen wie Schwimmbad- oder Schulschließungen in der Kreisstadt: „In Heinsberg brennt es an allen Ecken und Enden.“

(disch)