Kreis Heinsberg : Auf Markus Palic folgt bei West die Doppelspitze
Kreis Heinsberg Nach 34 Jahren in der Energiewirtschaft geht Markus Palic (60) zum Monatsende in den Ruhestand: Der langjährige Geschäftsführer der West Energie und Verkehr GmbH, der auch Geschäftsführer der NEW-Tochtergesellschaften NEW Re GmbH und NEW Netz GmbH ist, durfte sich über anerkennende Worte des Vorstandsvorsitzenden der NEW AG, Friedhelm Kirchhartz, freuen.
„Markus Palic hat die Entwicklung der heutigen West über die Fusion der Vorgängerunternehmen WLK und KWH ganz entscheidend mitgeprägt. Seine Tätigkeit im Kreis Heinsberg wie auch bei der NEW Re und der NEW Netz war äußerst erfolgreich. Seine Nachfolge in der Geschäftsführung hat er selbst noch auf den Weg gebracht.“
Palics Nachfolger in der Geschäftsführung der West Energie und Verkehr wurden am Montag bei einem Pressegespräch in Geilenkirchen vorgestellt: Udo Winkens wird die Sparte Verkehr verantworten und Karl-Heinz Robertz die an die NEW verpachtete Sparte Energie. Beide sind wie Palic Diplom-Ingenieure.
Udo Winkens (47) studierte in Berlin Verkehrswesen und war bei den Kreiswerken Heinsberg (KWH) von 1995 bis 2001 als Verkehrsplaner beziehungsweise Leiter der Verkehrsplanung tätig. Von 2001 bis 2005 war er Geschäftsführer und Betriebsleiter einer Eisenbahngesellschaft, der Rheinisch-Bergischen Eisenbahn GmbH (RBE) in Mettmann. Seit 2005 leitet Udo Winkens die Verkehrssparte der West und ist als Bereichsleiter und Prokurist für das operative Geschäft verantwortlich.
Karl-Heinz Robertz (59) absolvierte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur und studierte anschließend Elektrotechnik. Nach einer Tätigkeit als Elektroingenieur im Maschinenbau wechselte er 1979 zur damaligen Westdeutschen Licht- und Kraftwerke AG in Erkelenz. Nach Fusion von WLK und KWH zur West wurde er Bereichsleiter und Prokurist und verantwortlich für Netzplanung und Netzbau. Als Prokurist und Hauptabteilungsleiter der NEW Netz ist er für Planung und Bau von Versorgungsnetzen und deren Steuerung verantwortlich.
Neugestaltung der West
Das Unternehmen West Energie und Verkehr wird also ab 1. September von einer Doppelspitze geführt — allerdings ist das Ende dieses Führungsduos wie der gesamten aktuellen Unternehmensstruktur bereits absehbar. Ende 2014 läuft die 2008 begonnene Phase der Verpachtung der West-Energiesparte an die NEW aus. Dann soll es zu einer Neugestaltung der West kommen. Die derzeit favorisierte, aber noch nicht endgültig abgesegnete Form der Neuordnung sieht die Aufspaltung der West in eine Verkehrs- und eine Energiegesellschaft vor — verbunden mit der Eingliederung der Gesellschaften samt der Kreiswerke Heinsberg in das seit drei bestehende Modell der NEW-Kommunalholding. Die West Verkehr GmbH würde dann eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der NEW Kommunalholding. Durch die Einbringung der West Energie GmbH in die NEW AG würden die Kreiswerke einen Anteil von knapp 17 Prozent der Kommunalholding erwerben und würden dort Mitgesellschafter. Dieses „Modell der Zukunftssicherung“, so Palic, sei die wirtschaftlich vorteilhafteste Lösung. Und sie erlaube sowohl die Direktvergabe des Öffentlichen Personennahverkehrs an die West Verkehr GmbH als auch die Verrechnung der Gewinne aus dem Energiegeschäft mit den Verlusten der Verkehrssparte — unter Nutzung des Querverbundes über die NEW Holding.
Die zwischenzeitlich gehegte Absicht, diese Neugestaltung bereits zu Beginn des Jahres 2014 zu vollziehen, sei aus steuerlichen und wirtschaftlichen Gründen verworfen worden, erklärte Palic. So bleibe es 2014 bei der Verpachtung und einer weiteren Zahlung von acht Millionen Euro von NEW an die KWH-Seite.