Kreis Heinsberg: Apfelfest diesmal mitten in Heinsberg

Kreis Heinsberg : Apfelfest diesmal mitten in Heinsberg

Viele Hundert Kilo Äpfel hatten schon im Vorfeld den Weg zur Lebenshilfe gefunden. Aber auch am Freitagmorgen machten sich noch viele Menschen mit Tüten, Kartons und ­Kisten voller Äpfel auf den Weg zum Heinsberger Marktplatz, um die Lebenshilfe bei ihrem ersten Apfelfest an dieser Stelle zu unterstützen.

Bisher hatte es drei Mal in den Werkstätten in Oberbruch und Heinsberg stattgefunden. Julius Dahmen aus Wegberg hatte seine mobile Kelterei auf dem Marktplatz aufgebaut und machte sich an die Arbeit, die gut drei Tonnen Äpfel zu verarbeiten. Klar, dass er da auch in diesem Jahr auf die tatkräftige Unterstützung der Lebenshilfe-Mitarbeiter zählen konnte. Die zerkleinerten Äpfel wurden gepresst, pasteurisiert, direkt in Fünf-Liter-Boxen abgefüllt und zum Verkauf angeboten. Gleich nebenan machten sich Kollegen in einem offenen Zelt zusammen mit Lebenshilfe-Chefkoch Uwe Heider ebenfalls an die Verarbeitung von Äpfeln. Herrlich duftete es da nach frischen Pfannkuchen. Versüßt mit Puderzucker oder Karamell-Sirup, fanden sie reißenden Absatz. Dazu gab es Livemusik von der Lebenshilfe-Band Workshop und von Teilnehmern eines Trommel-Workshops.

Möglich wurde dieses große ­Apfelfest auf dem Marktplatz dank der Unterstützung der Aktion Mensch für das aktuelle Lebenshilfe-Projekt „Kultur ohne Barrieren in Heinsberg“. Neben dem Apfelfest gehören dazu auch der Trommel-Workshop und die Kunstausstellung „Maler Moll“ im Oktober.

„Es ist konsequent, nicht nur die Bevölkerung einzuladen, sondern auch zu ihr hinzugehen, mitten in Heinsberg zu zeigen, was wir machen“, erklärte Lebenshilfe-Geschäftsführer Edgar Johnen, der von dem guten Besuch begeistert war. „Im Rahmen des Inklusionsprozesses ein tolles Projekt“, pflichtete ihm Lebenshilfe-Vorsitzender Klaus Meier bei. Gekommen war auch Heinz Schmitz, vor fast 50 Jahren einer der Väter der Lebenshilfe. „So etwas war nicht vorstellbar“, blickte er zurück in die Gründungszeit, mahnte aber zugleich vor zu schnellen Schritten in die Inklusion. „Wenn die Gesellschaft sie leben kann, würde für mich ein Traum in Erfüllung gehen“, sagte er. Bürgermeister Wolfgang Dieder war jedenfalls überzeugt, dass der Termin des ­Apfelfestes künftig in den Veranstaltungskalender der Stadt gehört. Und begeistert waren schließlich auch die vielen Besucher, obwohl sie zum Teil eher zufällig zum Fest gefunden hatten. „Ich war heute Morgen einkaufen, da roch es hier so gut, dass ich das Kochen für heute eingestellt habe“, ließ sich Anne Trevisan ihren Pfannkuchen schmecken.

Die Pfannkuchen waren am Ende ausverkauft. Apfelsaft gibt es weiterhin im Café der Begegnung in der Borsigstraße.

(anna)