AOK gibt Hilfe bei Einstieg ins Berufsleben
Kreis Heinsberg. Die AOK-Berufsstartermesse „education 2005” findet am Donnerstag, 17.März, von 9 bis 15 Uhr in der Festhalle in Heinsberg-Oberbruch an der Carl-Diem-Straße statt.
Im Vorfeld dieser Veranstaltung sprach Regionalredakteur Dieter Schuhmachers mit dem Projektleiter der AOK, Dieter Finken.
Die Education, die Berufsstartermesse der AOK-Regionaldirektion Heinsberg, wird am 17. März ihre dritte Auflage erleben. Welche Ziele verfolgen Sie mit dieser Veranstaltung?
Finken: Die AOK Rheinland befasst sich seit Jahren mit der Thematik der Berufsausbildung. Durch spezielle Berufsstarter-Trainings, welche wir in vielen Schulen des Kreises Heinsberg durchführen, unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler und ermöglichen Ihnen somit einen leichteren Einstieg ins Berufsleben.
Doch wer sich an seine eigene Schulzeit erinnert, der weiß auch, mit welch flauem Gefühl im Bauch der erste Kontakt zum vermeintlich späteren Arbeitgeber stattgefunden hat. Das Ziel der „education” ist zum einen, allen potenziellen Berufsstartern aus dem Kreis Heinsberg einen Überblick über das Angebot von Ausbildungsberufen und gegebenenfalls Ausbildungsplätzen zu geben.
Hinzu kommt, dass dies in einer lockeren und gelösten Atmosphäre stattfindet. Ein klarer Vorteil gegenüber einem ersten, vielleicht schon entscheidenden Bewerbungsgespräch. Andererseits lebt die Messe von der Präsenz der ansässigen Firmen und Organisationen, welche in diesem Zusammenhang die Möglichkeit erhalten, ihr Unternehmen einem breiten Publikum zu präsentieren und die damit verbundenen Ausbildungsberufe vorzustellen. Wir verstehen die Veranstaltung als reine Informationsmesse und nicht als Job-Börse.
Wie waren denn die Resonanzen und Reaktionen in den ersten beiden Jahren?
Finken: Mit der Premiere im Jahr 2003 wurden unsere Erwartungen bereits übertroffen. Mit knapp 40Ausstellern und über 60 Berufsbildern war die Messe ein toller Erfolg. Wurden bei dieser Veranstaltung noch Massen uninteressierter Schülerinnen und Schüler durch die Oberbrucher Festhalle geschoben, so haben wir im Vorfeld zur „education 2004” die Vertreter der Schulen an einen Tisch gebeten und die Konzeption in einigen Punkten geändert.
Die Anzahl der Aussteller mit gleichen Ausbildungsberufen wurde reduziert, wobei die Auswahl der Berufsbilder weiterhin bei über 60 lag. Waren bei der Premiere noch 1600 Besucher, so wurden die Schulen gebeten, nur solche Berufsstarter mitzubringen, die wirklich Interesse hatten. Mit mehr als 1200 Schülerinnen und Schülern war die Messe dennoch sehr gut besucht. Das Niveau der Veranstaltung wurde damit deutlich angehoben.
Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass dieses Angebot von den Berufsstartern gerne genutzt wird, und die Nachfrage in den vergangenen Wochen bestätigt, dass wir hiermit auf dem richtigen Weg sind.
Die Festhalle in Oberbruch wird also wieder zu einem Treffpunkt von Vertretern ausbildender Betriebe und Schülern als zukünftigen Auszubildenden. Wie viele Unternehmen sind diesmal mit von der Partie? Und wie viele junge Menschen erwarten Sie als Besucher?
Finken: Auch in diesem Jahr können wir auf eine vielseitige Auswahl an Ausbildungsbetrieben zurückgreifen. Insgesamt werden 26Aussteller mit zirka 60 Ausbildungsberufen den Besuchern Rede und Antwort stehen. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Vielschichtigkeit der Berufe.
Angefangen von Behörden, Verwaltungen und Banken reicht das Angebot weiter über Dienstleister, Handwerksbetriebe, Berufsbilder aus dem Gesundheitswesen bis hin zu Ausstellern aus dem schulischen Bereich. Ein breitgefächerter Mix von A wie Agentur für Arbeit bis Z wie Zeus Vermittlungsgesellschaft ist vertreten.
Die Resonanz bei den Schulen war ebenfalls erfreulich. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres wurde nachgefragt, ob die „education” auch im Jahr 2005 wieder stattfinden wird. Gegen Ende des letzten Jahres wurden alle Schulen im Kreis Heinsberg eingeladen.
Eine Anfrage ergab, dass zum jetzigen Zeitpunkt bereits mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler angemeldet wurden. Hinzu kommen dann auch noch zahlreiche Eltern, die ebenfalls herzlich eingeladen sind, mit ihren Zöglingen die Messe zu besuchen und hierbei den einen oder anderen Kontakt mit einem Ausbildungsbetrieb aufzunehmen.
In dieser Veranstaltung dürfte zweifellos eine Menge Vorbereitungsarbeit stecken. Wann haben die Planungen für die „education 2005” begonnen?
Finken: Die Vorbereitung auf ein solches Event ist enorm und sehr zeitintensiv. Neben der Organisation der Halle und der Terminabsprache beginnt bereits ein halbes Jahr vor der Veranstaltung die weitere Planung. Die Auswahl und das Anschreiben der Aussteller verlaufen dann parallel mit der Kontaktaufnahme der Schulen.
Darüber hinaus werden Informationsmaterialien wie Poster und Flyer entwickelt. Im Anschluss daran wird dann ein Hallenplan erstellt und die Messestände darauf eingerichtet. Hierbei steht man dann weiterhin in Kontakt mit den Ausstellern und den verantwortlichen Lehrern.
Die heiße Phase beginnt dann etwa sechs Wochen vor dem Beginn, in der gemeinsam mit der Presse die breite Öffentlichkeit informiert wird. Dann geht es in die Feinarbeit. Die Vorbereitungen laufen dann bis zum eigentlichen Messetag am 17.März um 9 Uhr.
Sowohl Firmen als auch Berufsstartern bietet die AOK generell natürlich weitaus mehr Service als nur die Organisation der Education.
Finken: Wie bereits erwähnt, hält die AOK seit Jahren kontinuierlich Kontakt zu den Schulen im Kreis Heinsberg. Insbesondere das Bewerbertraining genießt bei den Schülerinnen und Schülern einen hohen Stellenwert. Mit eigens entwickelten Unterlagen werden die potenziellen Berufsstarter auf das Bewerbungsprozedere in den Schulen vorbereitet.
Hierbei stehen die geschulten Kundenberater der AOK zur Verfügung. Darüber hinaus werden an einigen Schulen auch Unterrichtseinheiten zum Thema Sozialversicherungsrecht gegeben.
Im Firmenkundensegment stehen im Kreis Heinsberg neun AOK-Kundenberater ständig bereit, die Arbeitgeber im Thema Sozialversicherung zu unterstützen. Seit Jahren führt die AOK die „Seminare zum Jahreswechsel” durch. Hierzu werden alle Arbeitgeber des Kreises Heinsberg eingeladen. Die Außendienstmitarbeiter informieren hierbei über die gesetzlichen Neuerungen anhand von Daten, Zahlen und Fakten.
Der Gesundheitspartnerservice der AOK betreut die im Gesundheitswesen ansässigen Arbeitgeber. Auch hier werden spezielle Seminare und Kurse ganzjährig angeboten. Sei es das Notfallmanagement in der Praxis der Ärzte und Zahnärzte oder aber auch Seminare zur Vorbereitung auf die Prüfung für Arzthelferinnen des dritten Lehrjahres.
Von vielen wird die wirtschaftliche Entwicklung hierzulande eher mit Sorge betrachtet. Ein besonderes Augenmerk gilt stets dem Ausbildungssektor. Wie würden Sie aufgrund der Erfahrungen, die Sie und Ihre Kollegen von der AOK im Dialog mit Firmen und Ausbildern auf der einen Seite und im Gespräch mit Schulen, Lehrern und Schülern andererseits machen aktuell die Stimmungslage auf dem Ausbildungsmarkt einschätzen?
Finken: Die derzeitigen Probleme auf dem Arbeitsmarkt spiegeln sich in den neuesten Erhebungen der Arbeitslosenzahlen wider. Aus diesem Grunde ist es um so bedeutsamer, in der heutigen Zeit eine vernünftige Grundlage für den beruflichen Werdegang zu schaffen.
Bildungsprobleme einerseits und die angespannte wirtschaftliche Situation andererseits machen es nach unserer Einschätzung vielen Schülerinnen und Schülern nicht leicht, nach der Schule ins Berufsleben einzusteigen.
In einer Zeit, in der es auf dem Ausbildungsmarkt nicht gerade rosig aussieht, halten wir es für besonders wichtig, jungen Menschen, die den Einstieg ins Berufsleben suchen, eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit zu bieten, diesen Weg zu finden.
Im übrigen stellt die AOK Rheinland 70 Auszubildende für das Jahr 2006 ein.