Städteregion : 75.000 Dächer für saubere Sonnenenergie
Städteregion Die ehrgeizige deutsche Energiewende ist nur zu schaffen, wenn auch die Privathaushalte ihren Beitrag zum umweltfreundlichen Energiemix leisten. Doch viele Hausbesitzer scheuen Investitionen, beispielsweise in Solaranlagen, weil sich schlicht die Kosten nicht abschätzen können. Wie also kann man die Hausbesitzer dazu bewegen, ihren Anteil am Energiemix zu tragen?
Die Städteregion Aachen beantwortet diese Frage mit einem eigenen Online-Solarkataster, in dem 250.000 Gebäude darauf überprüft wurden, ob sie für die Stromgewinnung mit Hilfe von Solaranlagen geeignet sind. Das Ergebnis ist ermutigend. 75.000 Dächer in der Städteregion taugen zur Energiegewinnung.
Fast alle Hausbesitzer in der Städteregion finden ihre Immobilie im Online-Solarkataster. Wie bei einer Ampel sind die einzelnen Häuser gekennzeichnet — rot für nicht geeignete Häuser, bis grün für gut geeignete Hausdächer. Per Mauklick erfährt der Hausbesitzer, welche Stromleistung er durch die Installation von Solaranlagen erzielen kann, wie viel klimaschädliches Kohlendioxid er pro Jahr einsparen kann und — ganz wichtig — was ihn die Installation einer Anlage voraussichtlich kosten wird.
Der Umweltdezernent der Städteregion Uwe Zink betonte bei der Vorstellung des Solarkatasters in Herzogenrath, dass die Voraussetzungen für Solarenergie in der Region besser seien, als viele vermuteten: „Das Strahlungspotenzial der Sonne, also Dauer und Intensität der Strahlung, sind in der Jahressumme erstaunlich gut.“ Die privaten Investitionen in Solaranlagen werden zeigen, wie gut das Solarkataster angenommen wird.
Für die einzelnen Kommunen in der Städteregion dürfte das Solarkataster eine große Erleichterung sein. Vielen Verwaltungen fehlen schlicht die Kapazitäten, um zeitnah jeden einzelnen Immobilienbesitzer über die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage beraten zu können. Nun sind die wichtigsten Basisinformationen für jeden online abrufbar.
Dementsprechend lobend äußerte sich auch Herzogenraths Bürgermeister Christoph von den Driesch (CDU). „Das ist ein wichtiger Schritt, um unsere Klimaschutzbemühungen, die noch nicht alle umgesetzt sind, weiter öffentlich zu machen. Gerade in Zeiten, in denen auch die Stadt Herzogenrath auf den Geldbeutel achten muss, sind Synergieeffekte und der Austausch mit Fachleuten wichtig. Städte und Kommunen unterstützen die Bemühungen, im Alltag auf Solarenergie zu setzen“, betonte er.