Erkelenz-Kückhoven : 7000-jährige Geschichte im Lahey-Park sichtbar
Erkelenz-Kückhoven Als der Kückhovener Gärtnermeister Hans Lahey 1972 eine stinkende und immer qualmende Müllkippe nahe Kückhoven in Pacht nahm, um daraus ein Naturparadies werden zu lassen, zweifelten viele an der Verwirklichung.
Nach 33 Jahren intensiver Kultivierung ist auch der größte Zweifler vom Lahey-Park überzeugt worden. Auf dem Wohlstandsmüll entstand auf 50.000 Quadratmetern ein kinder- und familiengerechtes Naherholungsgebiet mit ungewöhnlicher Vielfalt.
Presse, Rundfunk und Fernsehen zeigten großes Interesse. Selbst die Stadtverwaltung von Madrid holte sich bei Hans Lahey Anregungen, wie man die vielen Müllkippen um Madrid zu solchen Oasen in der Landschaft umgestalten kann. Großes Interesse zeigt auch der Kreis Heinsberg.
Der Ausschuss für Kultur, Partnerschaft und Tourismus arbeitet zurzeit an einer kreisweiten Museumskonzeption, in der der Lahey-Park mit seinen jungsteinzeitlichen Einrichtungen eine Rolle spielen soll. Die sensationellen Funde aus der Jungsteinzeit in der benachbarten Sandgrube haben Hans Lahey veranlasst, sich unter fachkundiger Leitung auf die Jungsteinzeit zu spezialisieren.
Die Sensationsfunde, wie der 7000 Jahre alte Holzbrunnen und die über 100 Langhäuser, eines wurde auf 5300 v. Chr. datiert, sollen in Ausstellungen und originalgetreuen Nachbauten der Öffentlichkeit näher gebracht werden. Diese Spezialisierung und die interessante Reise weit in die Vergangenheit lobte der Kreisausschuss, weil hier im Bereich musealer Einrichtungen eine Marktlücke geschlossen werde.
Im „Tunnel”, wie der Ausstellungsraum genannt wird, hat die Ausstellung bereits Formen angenommen. Auf Schautafeln wird die Entwicklung im Erkelenzer Land dokumentiert. Beginnend vor 7000 Jahren, als die Menschen nachweislich das Erkelenzer Land besiedelten.
Auf der ersten Tafel zeigt eine Zeichnung, wie das Steinzeitdorf mit über 100 Langhäusern nahe Kückhoven ausgesehen haben könnte. Dann folgen Veränderungen mit jeweils einer Zeitspanne von 3000 Jahren. Gleich auf der nächsten Tafel erfährt der Besucher, wie Menschen als Jäger zum Sammler und über Ackerbau und Viehzucht sesshaft wurden.
Ausführlich sind die Informationen zum steinzeitlichen Langhaus mit seiner dreifachen Einteilung und Einrichtungen. Der Nachbau eines Langhauses unweit der Ausstellung ist Archäologie zum Anfassen. In diesem Haus wohnten und übernachteten bereits Jugendgruppen, um selbst zu erfahren, wie die Menschen des Neolithikum (10000 bis 3000 v.Chr.) lebten und arbeiteten.
„Feuer, Ernährung, Waffen und Werkzeug” zeigt eine weitere Tafel. Zusätzliche Ausstellungsexponate sollen die Steinzeit für die Menschen von heute wieder lebendig werden lassen. Bei der noch im Aufbau befindlichen Ausstellung hat Hans Lahey in Thorsten Jamaika aus Brachelen eine sachkundige Unterstützung.