Kreis Heinsberg : 54-Stunden-Woche: Landwirte arbeiten länger als viele andere
Kreis Heinsberg Selbstständige in der Landwirtschaft müssen im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen länger arbeiten.
„54 Stunden in der Woche setzen sich die Landwirte im Rheinland dafür ein, dass der Acker bestellt, die Tiere versorgt und die Landschaft gepflegt ist”, erklärte Bernhard Conzen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Heinsberg. Mit ihrer Arbeit würden die Landwirte einen Beitrag zur Erzeugung von Lebensmitteln, für den Erhalt der Kulturlandschaft und für die Attraktivität des ländlichen Raumes leisten - kurzum für Brot und Boden.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiten selbstständige Landwirte im Jahr 2008 durchschnittlich 53,9 Stunden in der Woche. Selbstständige im Bereich des produzierenden Gewerbes kamen im Durchschnitt auf 44,7 Stunden, während in der Gruppe der Selbstständigen aller Wirtschaftsbereiche die ermittelte Arbeitszeit mit 42,4 Stunden noch etwas kürzer war. Bernhard Conzen betonte, dass vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben mit Tierhaltung das Arbeitspensum hoch sei.
Eine Besonderheit, so der Vorsitzende, stelle die Gruppe der „mithelfenden Familienangehörigen” in der Landwirtschaft dar, die mit 30,8 Stunden Arbeitszeit in der Woche genau so lange arbeiten würden wie Angestellte (31,8) und Arbeiter (31,7) im Durchschnitt aller Wirtschaftsbereiche.
Bei den mithelfenden Familienangehörigen handelt es sich vor allem um die Ehefrauen und Kinder der Landwirte, manchmal aber auch um die Eltern des Betriebsleiters oder andere Verwandte, die auf den landwirtschaftlichen Betrieben lebten und arbeiteten. Diese Personengruppe habe in keinem anderen Wirtschaftsbereich eine solche Bedeutung wie in der Landwirtschaft, so Conzen, der in Gangelt als Landwirt tätig ist.
Vor allem in viehhaltenden Betrieben, aber auch insbesondere während der Erntezeit seien die Familienmitglieder unersetzlich, denn ohne sie könne die auf den Höfen täglich anfallende Arbeit in den meisten Fällen nicht bewältigt werden.