Großes Bauprojekt: 21 Bäume für 91 Wohnungen gerodet

An der Straße Mauerfeldchen sind diese Woche 21 teils stattliche Bäume gefällt worden. Die auf dem Leuchter-Grundstück parkähnlich angelegten 20 Laubbäume und eine Atlas-Zeder mussten einem Wohnbauprojekt weichen. Denn gegenüber dem Rhein-Maas-Klinikum entstehen vier Mehrfamilienhäuser mit 91 Wohneinheiten und Tiefgaragen; zwei private Bauherrinnen stehen hinter dem Vorhaben.

Die Rodungen waren in der Würselener Bevölkerung schnell ein großes Thema in den sozialen Medien, auch die Redaktion erreichte umgehend Reaktionen. Denn was dort geschah, überraschte offensichtlich viele. Was die Anzahl der Wohnungen angeht, zumindest auch manche Politiker in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Stadtentwicklung und Mobilität: war doch 2019 noch von 80 Einheiten die Rede. Zeitintensiv und mitunter sehr emotional war dann die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Rodungen: Hätte man sie verhindern können, mindestens teilweise? Hätten die privaten Planer die Bäume nicht einbeziehen können?

Das Ergebnis im Ratssaal: Man war sich einig, dass die Verwaltung vor zwei Jahren schon frühzeitig und deutlich gewarnt habe, dass die Rodung aller Bäume stattfinden könnte, sofern die Politik kein anderes Verfahren rund um die Projektplanung wünscht.

Für die 21 gerodeten Bäume sind die zwei privaten Bauherrinnen nun verpflichtet, Ersatzpflanzungen vorzunehmen und eine Ausgleichszahlung an die Stadt Würselen zu entrichten. Die Verwaltung hatte errechnet, dass 71 Bäume als Kompensation nötig würden. Nur: Im laut Baumschutzsatzung festgelegtem Radius von 400 Metern ist das schlicht nicht möglich. Daher sollen nur 19 Bäume gepflanzt werden – für die restlichen 52 Bäume werden 33.400 Euro als Ausgleichszahlung fällig, heißt es in der schriftlichen Erläuterung der Verwaltung.

Ein umfangreicher Artikel über die politische Diskussion folgt im Laufe des Tages.